Wer Sport macht, muss trinken! Nur zu viel Wasser tut nicht gut und kann schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein. Das berichten erneut Sportmediziner und raten, nur so viel zu trinken, bis der Durst gestillt ist.
Beim Schwitzen verliert der Körper den Mineralstoff Natrium. Sobald dann viel Wasser über den Durst hinaus getrunken wird, wird das Blut dünnflüssiger und sein Natriumgehalt liegt möglicherweise unter dem der Körperzellen. Einem natürlichen physikalischen Effekt zu Grunde liegend fließt nun das Wasser in die natriumreicheren Zellen und lässt diese anschwellen. Es besteht die Gefahr, dass sich ein Ödem bildet, welches in der Lunge und im Gehirn zu lebensgefährlichen Komplikationen führen kann.
Mögliche Folgen eines solchen exzessiven Trinkens sind Schwindel, Benommenheit und Erbrechen, die in Krämpfen und gefährlichen Schwellungen münden können. Auch eine Gewichtszunahme trotz Sport kann auf überschüssiges Trinken zurückzuführen sein.
Eine sogenannte „Exercise associated hyponatremia“ (EAH) kann theoretisch bei jeder Sportart auftreten, wenn eine extreme Flüssigkeitszufuhr über die körpereigenen Bedürfnisse hinaus erfolgt. Auch Getränke, die entsprechende Elektrolyte enthalten, erreichen nicht immer die Elektrolyt-Konzentration des Blutes und garantieren somit keinen Schutz vor EAH.
Wer im Gegenzug Sorge hat, dass sein Körper durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr dehydrieren könnte, dem gilt der Hinweis der Sportmediziner, dass ein Flüssigkeitsverlust um bis zu drei Prozent des Körpergewichts ohne Leistungseinbuße akzeptabel ist. Weiterhin bietet viel Trinken keinen Schutz vor Krämpfen und Hitzeschlag.
Hew-Butler, Tamara, et al.
Statement of the Third International Exercise-Associated Hyponatremia Consensus Development Conference, Carlsbad, California, 2015
CJ SportMedicine
7/2015