Bei vorhandenen rötlich-hautfarbenen, rauen Flecken auf der Hautoberfläche, insbesondere im Gesicht, auf Handrücken, auf den Unterarmen oder auf der kahlen Kopfhaut handelt es sich in den meisten Fällen um eine sogenannte „aktinische Keratose“. Derartige flächenhafte Veränderungen lassen sich nicht immer gut erkennen, doch sie fühlen sich an wie feines Schmirgelpapier.
Aktinische Keratosen werden als frühe Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms angesehen, die auf eine genetische Veränderung beziehungsweise eine Mutation eines bestimmten Gens in den Hautzellen basiert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, der Entstehung von derartigen praekanzerogenen Hautveränderungen frühzeitig vorzubeugen, wenn man die Ursachen dafür kennt. Zum größten Teil sind die UV-A- und UV-B Strahlen sowie die Infrarot- und UV-C-Strahlen der Sonne für aktinische Keratosen verantwortlich.
Diese werden von der abnehmenden Ozonschicht weniger resorbiert und prallen ungehindert auf die Hautoberfläche. Als zentrale Vorsorge versteht sich daher ein ausreichender Sonnenschutz in Form von Sonnenschutzcremes, schützender Kleidung und verständlicherweise das Vermeiden von exzessivem Sonnenbaden.
Wichtig ist es, die Aufenthaltsdauer unter direkter Sonneneinstrahlung zu kontrollieren und je nach Hauttyp in Maßen zu halten. Wer sich beruflich viel unter der freien Sonne aufhält, der muss unbedingt auf entsprechende Schutzmaßnahmen achten!
Eine weitere Ursache einer aktinischen Keratose ist eine genetische Vorbelastung – bestimmte Hauttypen und deren Empfindlichkeit sind bekanntermaßen vererbbar. Wenn sich die Betroffenen dann ungeschützt in der Sonne aufhalten, ist das Erkrankungsrisiko stark erhöht. Ebenso scheinen auch Luftverschmutzung, Zigarettenrauchen, eine ungesunde Ernährung sowie Dauerstress die Entstehung einer aktinischen Keratose zu begünstigen.
Um diese Hautveränderung frühzeitig erkennen zu können, sollte regelmäßig ein Hautkrebsscreening genutzt werden, und grundsätzlich sollte jeder seine eigene Haut immer gut im Blick behalten. Laut aktueller Aussagen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft lässt sich derzeit nicht vorhersagen, inwiefern sich aus einer aktinischen Keratose ein Plattenepithelkarzinom bildet. Hierzu liegen noch keine aussagekräftigen Studienergebnisse vor. Daher sei es für Betroffene umso wichtiger, gemeinsam mit dem Arzt über eine mögliche Therapie zu entscheiden.
Bauer-Delto, A.
Prävention von aktinischen Keratosen intensivieren!
Ärztezeitung
5/2021