Schädigende Wirkung von UV-Strahlen von mehrstündiger Dauer
Beim Sonnenbaden richten bekanntlich die UV-Strahlen auf der Haut Schaden an. Dass diese Hautkrebs fördernde Wirkung auch noch Stunden nach dem Sonnenbad eintritt, hat jetzt eine Studie der US-amerikanischen Yale Universität ergeben.
Die Wissenschaftler untersuchten unter anderem, welchen Einfluss UV-Strahlen auf Melanozyten haben. Diese Zellen sind aufgrund ihres Stoffes Melanin für die Färbung der Haut verantwortlich.
Im Ergebnis zeigte sich, dass es zur Verklebung der DNA-Bausteine und zur Bildung von sogenannten Cyclobutandimere (CPD) kommen kann, sobald UV-Licht auf die Haut scheint. Als Folge verändert sich das Erbinformationsmuster der Zellen und das Hautkrebsrisiko steigt an.
Interessanterweise hielt dieser genschädigende Prozess bei melaninhaltigen Zellen auch noch über drei Stunden nach der UV-Einstrahlung an. Erklären lässt sich dieser nachteilige Effekt durch die Aktivierung zweier Enzyme mit anschließendem Einfluss auf den Energiehaushalt des Melanins. Die auf diese Weise freigesetzte Energie wirkt noch im Dunkeln nach und schädigt die Erbinformationen der Hautzellen gleichermaßen wie direktes UV-Licht.
Bisherige Studien hatten diesen langanhaltenden schädigenden Effekt nicht aufzeigen können. Die Forscher erhoffen sich unter anderem, mit der Entwicklung entsprechender After-Sun-Lotionen reagieren zu können, welche die freigesetzte Energie unterdrücken könnten.
Premi S. et al.
Chemiexcitation of melanin derivatives induces DNA photoproducts long after UV exposure
Science
2/2015
- Gesundheit & Medizin
Dr. med. Andrea Löhe
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Anästhesie
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